Foto: Menschen stehen in einem Büro vor einem leeren FlipChart und gestikulieren

Mit Auslandsaufenthalten Institutionsentwicklung gestalten

Der Kernauftrag der Berufsbildung lautet, berufliche Handlungsfähigkeit für eine sich wandelnde Arbeitswelt vermitteln. Die zunehmende Internationalisierung der Arbeitswelt ist hier eine der großen Herausforderungen für alle Akteure.

Auslandsaufenthalte bieten Ihnen vielfältige Möglichkeiten, die Internationalisierung Ihrer Ausbildungspraxis und Ihrer Organisation in Gang zu setzen und strategisch zu verfolgen.

Hierfür wichtig ist die konkrete Ein- und Rückbindung internationaler Aktivitäten in Ihre institutionelle Strategie zur Personal- und Organisationsentwicklung. Bei beruflichen Schulen ist die Schulentwicklung der entsprechende Entwicklungsprozess.

Vorteile für Ihre Einrichtung

Mit Auslandsaufenthalten stoßen Sie Innovationsprozesse an, die die Qualität der Ausbildung steigern und in Ihrer Institution insgesamt wirken:

  • Ihr Ausbilder/-innen bzw. Ihre Lehrkräfte erlangen eigene internationale Erfahrungen. Als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wirken sie in das gesamte Kollegium bzw. in die Belegschaft hinein und setzen so Impulse für die Entwicklung Ihrer Organisation.
  • Das Unterrichts- und Ausbildungsgeschehen an Ihrer Schule profitiert unmittelbar durch die neu erworbenen Kompetenzen (z. B. Didaktik in heterogenen Lerngruppen oder der Vermittlung bestimmter Lerninhalte), Kenntnisse (z. B. Fremdsprachen) oder Haltungen (z. B. Toleranz und positive Einstellung zur Internationalität) Ihres Bildungspersonals.
  • Sie können Ihre Betriebsabläufe positiv verändern, wenn Ihre Auszubildende das im Ausland erworbene Wissen in den heimischen Betrieb einbringen.

Sinnvoll eingesetzt können Sie mit Hilfe von Auslandsaufenthalten Ziele für Ihre Institution als Ganze erreichen.

So kann die strategische Verankerung aussehen

Ihre Institutionsentwicklung richtet sich individuell nach der Strategie und den Möglichkeiten Ihrer Einrichtung, ebenso die Gestaltung mittels Auslandsaufenthalten. Im Folgenden zeigen wir Ihnen eine Auswahl, wie Sie internationale Aktivitäten in den Handlungsfeldern verankern können.

  • Leitbild, Strategische Planung und Personalentwicklung: Entwicklungen, die auf der Leitungsebene angesiedelt sind.
  • Netzwerke und Kooperationen: Hier geht es um nationale wie internationale Partnerstrukturen sowie unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit.
  • Internationale Qualifizierungsinhalte: Gemeint ist das gesamte Spektrum von der einzelnen Unterrichtseinheit bis zum vollständigen Bildungsgang.
  • Internationale Aktivitäten und Mobilität: Europäisches und internationales Engagement mit Berufsbildungsbezug.

Jeder Auslandsaufenthalt ist bereits ein internationaler Qualifizierungsinhalt im Rahmen der Ausbildung. Indem Sie Auslandsaufenthalte anbieten, haben Sie bereits den ersten Schritt getan.

Die Auslandsaufenthalte stärken sowohl die berufspraktischen als auch die internationalen Komponenten Ihres Qualifizierungsangebots. Und angesichts der Förderstipendien sind die Angebote und damit die anbietende Einrichtung für Auszubildende besonders attraktiv.

Dann gibt es eine Bandbreite denkbarer Angebote, die Sie als Einrichtung, je nach Möglichkeiten und Strategie, in Ihr Ausbildungsangebot integrieren können, wie:

  • Einzelbausteine (z. B. Fachsprache für ein konkretes Berufsfeld),
  • Wahlbausteine oder Spezialisierungen (z. B. Wissen über Wirtschafts- oder Handelsbeziehungen in Europa),
  • zertifizierte Zusatzqualifikationen (z. B. im Handwerk, in kaufmännischen oder informationstechnischen Ausbildungen).

Mehr über den Mehrwert von Zusatzqualifikationen erfahren Sie unter Upgrade für die Ausbildung: Zusatzqualifikationen mit internationalem Schwerpunkt.

Wie Sie Auslandsaufenthalte in Ihr Ausbildungsmarketing einbinden können, erfahren Sie unter Ein Plus fürs Ausbildungsmarketing.

Die Auslandsaufenthalte können Sie darüber hinaus für Ihre internationale Netzwerkarbeit nutzen: 

  • Beziehungen zu Partner- oder Zulieferunternehmen lassen sich durch gezielte Auslandsaufenthalte Ihrer Auszubildenden sowie Ihres Ausbildungspersonals erstmals knüpfen, festigen oder erweitern.
  • Gleiches gilt für Berufsbildende Schulen: Ihre Lehrkräfte und Schüler/-innen bauen während ihrer Auslandsaufenthalte Beziehungen zu internationalen Partnereinrichtungen auf, die sich zu einem Netzwerk zusammenführen lassen.

Zu den Möglichkeiten europäischer Zusammenarbeit mit Erasmus+ Partnerschaften haben wir hier weitere Informationen zusammengefasst.

 

  • Machen Sie Ihr internationales Engagement sichtbar: Regelmäßig angebotene Auslandsaufenthalte bekräftigen das Bekenntnis zur europäischen und internationalen Zusammenarbeit, das in vielen Berufsbildungseinrichtungen Bestandteil des Leitbilds, der Unternehmensphilosophie oder des Schulprofils ist.
  • Achten Sie im Bereich Personalentwicklung auf Synergien: Schauen Sie, welche Ziele Sie sich als Institution gesetzt haben oder mit der zuständigen Schulbehörde vereinbart haben. Lassen sich diese Ziele auch über internationale Aktivitäten erreichen? Fortbildungen Ihrer Mitarbeitenden, beispielsweise im Bereich der Digitalisierung, können im Ausland absolviert werden. So erfüllen Sie strategische Ziele und die Umsetzung internationaler Aktivitäten gleichermaßen.

Ob in einem oder mehreren der genannten Bereiche: Nutzen Sie Förderprogramme, um die strategische Entwicklung Ihrer Organisation im Bereich der Internationalisierung inhaltlich und finanziell zu unterstützen.

Institutionsentwicklung mit der Erasmus+ Akkreditierung

Besonders im EU-Programm Erasmus+ hat die Verknüpfung von internationalen Lernaufenthalten des Personals und Organisationsentwicklung an Bedeutung gewonnen. Einrichtungen der Berufsbildung, die für das Programm akkreditiert sind, formulieren in ihren sogenannten Erasmus Plänen konkrete Ziele für die Institution als Ganze, die sie mit Hilfe von Auslandsaufenthalten erreichen möchten.

Dabei spielt die Personalmobilität eine zentrale Rolle. Denn wenn die Ziele einer Einrichtung strategisch mit einer europäisch angelegten Personalentwicklung verknüpft werden, können zusätzlich zum individuellen Kompetenzerwerb der Teilnehmenden positive Effekte auf das Unterrichts- und Ausbildungsgeschehen, auf Curricula sowie auf das internationale Profil der Einrichtung erzielt werden.

Weiterführende Informationen zum europäischen Förderprogramm Erasmus+ finden Sie unter Erasmus+: Lernen & Lehren in Europa.

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Beratungsservice für Auslandsaufenthalte in der Ausbildung der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB)
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